Donnerstag, Dezember 26
Hoch über dem Bielersee liegt das Epizentrum des Schweizer Sports. Magglingen ist der Hauptsitz des Bundesamts für Sport (BASPO) und der Eidgenössischen Hochschule für Sport (EHSM). Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, wurde für die Hochschule ein neues Gebäude errichtet – inklusive einer wegweisenden Glas-Holz-Fassade von 4B.

Text: Nicola Schröder, Conzept-B Zürich

Um die Unterstützung von Nachwuchs-, Leistungs- und Spitzensport sowie der Forschenden auf höchstem Niveau zu gewährleisten, muss die Infrastruktur in Magglingen stetig an die Topleistungen ihrer Benutzer angepasst werden. Das vorherige Gebäude des Sportwissenschaftlichen Instituts und des Swiss Medical Centers am Lärchenplatz war veraltet. Zudem braucht es heute für die Leistungsdiagnostik und die Regeneration mehr spezifische Infrastrukturen und mehr Raum. Die Hochschule erhielt aus diesem Grund zwei moderne Neubauten: Auf dem Lärchenplatz wurden durch das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) eine neue Ausbildungshalle sowie ein multifunktionales Hochschulgebäude erstellt.

Der Entwurf für den Neubau der «Hochschule Lärchenplatz» stammt von Kim Strebel Architekten aus Aarau. Ihr Gebäude soll funktional den Austausch zwischen den Fachbereichen erleichtern. Grösstenteils wurde der Bau in Massivbauweise erstellt. Er besteht aus einem Untergeschoss, einem Sockelgeschoss sowie aus einem aufgesetzten, auskragenden Bau mit zwei Geschossen. Das Sockelgeschoss tritt einseitig aus dem Hang hervor und ist zum Tal hin verglast. Die grosszügig befensterten Obergeschosse sind von einer Holzstruktur eingehüllt. An beiden Kopfenden des Gebäudes wurden zusätzlich zwei doppelstöckige Hallen aus statischem Holzbau erstellt, die über steife Dachscheiben an den Massivbau angehängt sind.

Jeweils eine Ebene im Gebäude belegen die Bereiche Sportphysiotherapie und Sportmedizin, die Leistungsdiagnostik mit Messhalle sowie die Büronutzung. Alle drei Ebenen sind durch eine Treppenanlage im Hof miteinander verbunden. Insbesondere überzeugt der Bau durch seine markante Holzfassade.

Integrative Ausformung

Um Magglingen zukunftsfähig zu machen, setzt das moderne Gebäude auch auf eine ökologische Bauweise. Das Konzept für die Fassade ist eine spektakuläre Glas-Holz-Konstruktion. Im Rahmen des Architekturwettbewerbs hatte die Jury die Anmutung dieses Konzepts besonders gewürdigt, zog die Konstruktion aber zunächst in Zweifel. Aufgrund der Spannweiten und Achsmasse sei eine Ausführung als Holzbau «kritisch zu hinterfragen». Doch die Lösung durch 4B und die Zaugg AG überzeugt.

Insgesamt wurden auf einer Fläche von 1060 Quadratmetern in den beiden Obergeschossen die Holz-Metall-Fenster NF1 xt der 4B AG verbaut, teils als Festverglasung. Als Sicht- und Sonnenschutz montierte die Holzbaufirma Zaugg AG vertikale Holzlamellen vor den Glaswänden der oberen Geschosse. 356 solcher Lamellen mit einer Länge von jeweils 10.65 Metern fassen die beiden oberen Geschosse gekonnt zusammen.

Auf weiteren 1511 Quadratmetern liegt der Fassade eine Pfosten-Riegel-Konstruktion von 4B in Holz-Metall zugrunde – so beim Sockelgeschoss und zwei integrierten Innenhöfen, die dank ihrer raumhohen Verglasung für eine natürliche Beleuchtung der Räume sorgen. Die übrigen 122 Quadratmeter der Gebäudehülle im Sockelgeschoss sind als hinterlüftete Fassade ausgeprägt.

Dank der Integration von Holz in die Fassade fügt sich das Gebäude optimal in seine Umgebung am Wald ein. Die entstandene Rasterung zitiert zudem die Solothurner Schule und nimmt damit Bezug auf das bestehende Hauptgebäude des BASPO von Max Schlup.

Energiesparfassade

Das Projekt wurde mit dem Nachhaltigkeitsinstrument «SIA Effizienzpfad Energie» (SIA 2040) geplant. SIA 2040 stellt die Basis für die Umsetzung des Etappenziels der 2000-Watt-Gesellschaft im Gebäudebereich dar. Die Energiesparfassade verspricht hier beste U-Werte. Sie ist als hochisolierendes Pfosten-Riegel-System konzipiert und eignet sich für Minergie- und Passivhauslösungen. Das System erreicht die erforderlichen Werte für folgende Baustandards: Minergie-P, Minergie-ECO und LEED (Leadership in Energy and Environmental Design). Auch das NF1 xt unterstützt mit seinen ausgezeichneten Energiewerten den sparsamen Umgang mit Energie. Die Variante xt ermöglicht zudem grössere Dimensionen und Glasstärken, die eine höhere Statik bewirken.

Die Verglasung der Fassade ist auf Wunsch der Bauherrschaft als Structural Sealant Glazing (SSG) ausgebildet und mittels Silikonverklebung an der Tragkonstruktion befestigt, was eine zusätzlich erhöhte Widerstandsfähigkeit beispielsweise gegen UV-Belastung, Temperaturdifferenz oder Wind gewährleistet. Die Ausführung brachte für die 4B AG allerdings einige Herausforderungen mit sich, wie Projektleiter Roberto Wyssen sagt: «Bei den Stockwerkübergängen konnten wir die Durchbiegung nicht wie herkömmlich aufnehmen. Aus diesem Grund wurden die Elemente über die gesamte Höhe erstellt. Die Elemente wurden deshalb gut 14 Meter lang.» Das Handling dieser überdimensionalen Elemente gestaltete sich entsprechend schwierig.

Die 4B AG hatte bei dem Projekt in Magglingen die Gesamtleitung der Fassadenerstellung inne und leistete damit einen wesentlichen Beitrag, um den ambitionierten Entwurf von Kim Strebel Architekten in die Realität umzusetzen. Gemeinsam ist ein Einbezug der Umgebung gelungen, wodurch das Gebäude in diese einbettet wirkt und gleichzeitig Atmosphäre in die Räume gelangt.

4B – ein Traditionsunternehmen

Als Schweizer Marktführer für die intelligente Gebäudehülle steht 4B seit über 125 Jahren für Qualität und Swissness. Seit über 40 Jahren ist 4B auch als Renovationsspezialist im Bereich Fenster und Fassaden führend. Von der Villa über Genossenschaftssiedlungen bis zu Hotels oder Bürobauten begleiten die Renovationsspezialisten jedes Projekt von der Planung bis zur Ausführung über alle Phasen hinweg – ganzheitlich und lösungsorientiert.

www.4-b.ch

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